25. >radeln-weltweit Tour<:

Warschau - Minsk - Moskau - St. Petersburg

 auf dem Hauptplatz im Zentrum von Warschau
auf dem Hauptplatz im Zentrum von Warschau

...die Tour-Auswahl: Warschau - Moskau fanden viele meiner Freunde etwas ungewöhnlich...

...aber mich hatte diese Route, die im

WK II unfassbares Leid gesehen hatte, neugierig gemacht.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjet-Union, als individuelle Reisen in diese Region möglich wurden, über die wir im Westen so wenig wussten, buchte ich ein Flugticket nach Warschau und startete von dort in Richtung Moskau (1.350 km) - meist untertützt von einem starken Westwind.

Viele Menschen, denen ich entlang dieser schier endlosen Rollbahn begegnete, hatten ihre neue Freiheit noch nicht realisiert, regagierten immer noch scheu und verunsichert auf alles Neue und Fremde....

 

alles überstrahlend das Parlaments-Gebäude im Stalin-Look
alles überstrahlend das Parlaments-Gebäude im Stalin-Look
wunderschöne Parkanlagen grenzen direkt an das Zentrum
wunderschöne Parkanlagen grenzen direkt an das Zentrum

 

...mächtig und weithin

sichtbar das polnische Parlaments-Gebäude,

ein Geschenk der damals

mächtigen Sowjet-Union..

 

...angrenzend an den

Platz des Friedens, weit- läufige Parkanlagen für die kurze Erholung...

ein guter Kutscher kann warten
ein guter Kutscher kann warten

 

...in der historischen

Altstadt, Pferde-Drosch- ken, so wie in Wien oder Salzburg...

 

...offenbar gibt es noch Menschen die das Lang- same und Beschauliche lieben und schätzen...

 

die Schulklassen warten geduldig vor den vielen polnischen National-Denkmälern
die Schulklassen warten geduldig vor den vielen polnischen National-Denkmälern
auch Kinder kann man für die Geschichte begeistern
auch Kinder kann man für die Geschichte begeistern

 

...viele Schulklassen warteten an den Denk- mälern geduldig bis sie an der Reihe waren...

 

...ganz anders wie die

hierzulande, wo eine derartige Diziplin kaum

noch Anhänger hat...

10 Schul-Klassen wetteiferten um die schönsten Standplätze
10 Schul-Klassen wetteiferten um die schönsten Standplätze
ein Denkmal des Warschauer Aufstandes 1944
ein Denkmal des Warschauer Aufstandes 1944

 

...in Warschau (1,7 Mio.) kam es am 1. August 1944 ( WK II)  zum bekannten

Warschauer Aufstand,

an dem die gesamte

Stadtbevölkerung beteiligt war. Fast 200.000 Men- schen kamen dabei ums Leben. Als Akt der Ver- geltung (Repressalie) sprengten die Deutschen danach die Mehrzahl der noch vorhandenen Gebäu- de auf dem linken Weich-sel-Ufer und auch weitgehend die Altstadt von Warschau.

Unglaublich die  Aufbau-Leistung in den Jahren 1949-1955 durch die Warschauer Bevölkerung.  Seither ist die wieder aufgebaute Stare Miasto (Altstadt) zurecht der Stolz aller Polen....

nur wenige konnten sich ein Auto leisten
nur wenige konnten sich ein Auto leisten

 

...motiviert und neugierig erreichte ich in Brest,

das Grenzgebiet zu Weiss-Russland...

 

...die Fahrt dorthin war

ohne Höhepunkte. Nur klapprige Überland-Busse  überholten mich in regelmäßgien Abständen...

 

 

 

 

ein Auto mitten in der Wiese
ein Auto mitten in der Wiese

 

...zu den Feldern gelang- ten die Arbeiter mit dem Motorrad, dem Fahrrad und manchmal auch schon mit einem Auto...

 

...das wirkte besonders 

frei und individualistisch....

zu den Feldern kamen die Arbeiter mit dem Motorrad oder dem Fahrrad
zu den Feldern kamen die Arbeiter mit dem Motorrad oder dem Fahrrad
hinter Brest - erstes Strassenschild mit dem Ziel Moskau  - 1.200 km
hinter Brest - erstes Strassenschild mit dem Ziel Moskau - 1.200 km
Kuh-Stallung eines kleineren Kollektivs
Kuh-Stallung eines kleineren Kollektivs

 

...dieses landwirtschaft- liche Gehöft schaute ich mir näher an...

 

...früher sicher ein Kollektiv,

das den Menschen aus der Umgebung Arbeit gab -

an diesem Nachmittag

war aber noch ein einze- lner, alter Mann zu sehen....

 

 

 

die photogene Zufahrt im Nachmittags-Licht
die photogene Zufahrt im Nachmittags-Licht
er freute sich sehr über meine Beachtung
er freute sich sehr über meine Beachtung

 

...er freute sich über

die Beachtung und auch

darüber, dass er photo- graphiert wurde....

 

...stolz stellte er sich vor

seine Tieren, mit denen

er gut umging....

ein kurzer Plausch tut immer gut
ein kurzer Plausch tut immer gut

 

...an die Ruhe und Gelassenheit an diesem

Ort gewöhnte ich

mich schnell...

 

...Unterhaltungen wurden hier von keinem Zeit-Messer kontrolliert oder berechnet...

 

 

 

 

endlos zog sich die schnurgerade Strasse durch weite Moorgebiete
endlos zog sich die schnurgerade Strasse durch weite Moorgebiete
flaches Land soweit das Auge reicht
flaches Land soweit das Auge reicht

 

...hinter Cerniely verliess

ich das weitläufige Sumpf-Gebiet der Ronai.

 

...mein Ziel an diesem

Sonntag war der wichtige Verkehrs-Knotenpunkt Baranawitschy... 

 

 

jedes Haus hat einen reichhaltigen Gemüsegarten
jedes Haus hat einen reichhaltigen Gemüsegarten
typische Holzblock-Architektur auf dem Lande
typische Holzblock-Architektur auf dem Lande

 

...zu jeder Datscha

gehört ein grosser Gemüsegarten....

 

...kein Öko-Lifestyle - sondern die Antwort auf eine vorherrschende Man-gelwirtschaft. Die Über-schüsse verkaufte

oder tauschte man auf den nahen Wochen-Märkten...

auf der Hausbank der alten Herren
auf der Hausbank der alten Herren
kurze Ess-Pause an einer Bus-Haltestelle
kurze Ess-Pause an einer Bus-Haltestelle

 

...das Zentrum von Baranawitschy wirkte an diesem Sonntag-Nach-mittag wie ausge-storben...

 

...nur die Tür von Natalia´s kleinen Lebensmittel-Magazins stand weit offen....

 

 

im Kolonialwaren-Laden von Natalia bekam Wurst und Brot
im Kolonialwaren-Laden von Natalia bekam Wurst und Brot
auf diesem neu betonierten Highway rollte es bestens
auf diesem neu betonierten Highway rollte es bestens

 

...am nächsten Tag

radelte ich auf einer

neu betonierten Super-Strasse, nach Minsk hinein....

 

...obwohl mein Visum diesen Abstecher nicht vorsah, wollte ich diese

2 Mio. Metrolole sehen,

die seit 1995, unter der autoritären Regierung von Alexander Lukaschenko eine wirtschaftliche Modernisierung begann und auch leidlich erfolgreich umsetzte.

Im WK II - in der sog. Kesselschlacht bei Minsk - Juni 1941 - wurde Minsk fast völlig zerstört. Vor dem Einmarsch der deutschen Truppen, befand sich in Minsk eine der größten jüdischen Gemeinden der Sowjetunion. Rund 30% der etwa 240.000 Bürger waren Juden. Nach der Befreiung durch die Sowjets - im Juli 1944 - zählte die Stadt nur noch 50.000 Einwohner.

Für den Widerstand während des Krieges wurde Minsk von den Sowjets der Ehrentitel einer "Heldenstadt" verliehen. Alle 13 Heldenstädte sind durch einen Gedenkstein an der Kreml-Mauer präsent....

 

wenn das Benzin aus ist muß man schieben
wenn das Benzin aus ist muß man schieben
die früheren Schilder wirkten wie Denkmäler
die früheren Schilder wirkten wie Denkmäler
kurz vor Orscha
kurz vor Orscha

 

...an die Schlachten des WK II, um die strate- gisch wichtige Roll- bahn, zwischen Minsk und Moskau, wurde ich an vielen Orten erinnert.

 

...die Verluste der roten Armee, bei der Rück- eroberung der sog. Rollbahn waren gewaltig. 530.000 sowjetische Soldaten verloren bei den Kämpfen ihr Leben. Die Schlachtfelder zwischen  Orscha und Smolensk waren nach Stalingrad, das grösste Soldatengrab des zweiten Weltkriegs. Jahr für Jahr ziehen grosse Gruppen Angehöriger, im stillen Gedenken, über die ehemals hart umkämpften Abschnitte.

 

Orscha am Dnjepr, schon immer eine wichtige Station zwischen Minsk nach Moskau. Hier kreuzt die Rollbahn auch die alte Route St. Petersburg nach Kiew. Orscha nennt man deshalb auch das Tor von Smolensk, die Landbrücke zwischen Dnjepr und Düna. Der Schwedenkönig Karl XII. kämpfte hier gegen die Kosaken und Napoleon entwischte in Orscha den nachfolgenden russischen Armeen.

 

Gedenken an die verlustreichen Kämpfe entlang der Rollbahn vor Orscha
Gedenken an die verlustreichen Kämpfe entlang der Rollbahn vor Orscha

 

...Menschen aller Alters-gruppen, versammelt

zu einem stillen Gebet...

 

...mitten in einer Wiese, genau dort, wo ihre Väter gefallen waren....

Krieg - folgt wirtschaftlichen Zwängen
Krieg - folgt wirtschaftlichen Zwängen

 

...zu Beginn des 1. Irak-Krieges (1989) und der Berichterstattung darüber, verbannten wir den Fernseher aus dem Wohnzimmer....

 

...zu enttäuscht waren war wir darüber,

dass Kriege - trotz der UNO-Charta von 1946 - wieder hoffähig und allgemein akzeptiert wurden. Meine Aufmerksam- keit lenkte ich fortan auf angenehmere Dinge, begann mich für Kunst zu interessierten, aber auch für die neuere deutsche Geschichte. Dadurch kam ich regelmässig mit Bildern des WK II in Kontakt. Als sich, nach Öffnung des eisernen Vorhanges die Möglichkeit ergab, die Menschen und Landschaften Ost- Europas selbst zu erkunden, tat ich es, mit dem Rad, ohne Privilegien.

In Augenhöhe mit den Menschen. Später auch mit dem Wohnmobil. Siehe auch: www.womotravel-europaweit.der

 

anwesend war eine militärische Abordnung, Angehörige und Bewohner der Umgebung
anwesend war eine militärische Abordnung, Angehörige und Bewohner der Umgebung
die Menschen hier wußten mehr vom Krieg als ich
die Menschen hier wußten mehr vom Krieg als ich

 

...zum 50. Jahrestag

wurde dieser Gedenk-Obilisken aufgestellt....

 

....als Mahnung gegen

Krieg und seine fürch- terlichen Folgen für

die Menschen....

 

Original-Flugblatt von 1943, an den Ecken angebrannt
Original-Flugblatt von 1943, an den Ecken angebrannt

 

...auf dem ehemaligen Schlacht-Feld, direkt neben mir, stand Iwanowitsch, ein Veteran der ehemaligen Sowjet-Armee, er wischte sich gerade den Schweiss von der Stirn, als er mir mit ernster Miene, ein leicht angebrann- tes Flugblatt von 1943 übergab, mit dem deutsche Soldaten zum Überlaufen aufgefordert wurden...

 

...viele von deutschen Soldaten - ab 1943 - hatten nur die Wahl zwischen Gefangenschaft, Krankheit und dem Soldaten-Tod....

 

...mein Onkel Willi, der Bruder meines Vaters, ist 1944 in Russland von einem

Stoßtrupp nicht zurückgekommen.

Meine Oma Otilie glaubte bis zuletzt,

dass ihr geliebter Willi, noch am Leben wäre....

 

eine herrschaftliche Datscha vor Smolensk
eine herrschaftliche Datscha vor Smolensk
die grüne, vieltürmige Uspenski-Kathedrale
die grüne, vieltürmige Uspenski-Kathedrale

 

...die weithin sichtbare grüne Auferstehungs-

Kathedrale von Slomensk (1677-1679)...

 

...Bischofsitz der Diozöse von Slomensk und Wjasma....

 

auf einem Hügel thronend ist Uspenki-Kathdrale das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt
auf einem Hügel thronend ist Uspenki-Kathdrale das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt
am Haupteingang der Kathdrale
am Haupteingang der Kathdrale

 

...der Dnjepr, der dritt-

grösste Strom Europas, verbindet den Norden

Russlands (durch das Schwarze Meer) mit dem Mittelmeer...

 

...sein Quellgebiet liegt

westlich von Moskau, nur 10 km von der Wasser- Scheide Ostsee-Schwar- zes Meer entfernt....

 

...im WK II sicherte der Dnjepr den deutschen Frontverlauf (von Nord nach Süd) ab. Am 26. August 1943 begann die grosse Schlacht am Dnjepr, sie dauerte bis zum 20. Dezember 1943,  war die Fortsetzung der sowjetischen Sommer-Offensive, nach dem Scheitern des deutschen Unternehmens Zitadelle (Schlacht um Kursk), der grössten Land- schlacht des Zweiten Weltkrieges, der letzten deutschen Groß-Offensive an der Ost-Front....

der Dnjepr verbindet den Norden Europa´s (durch das Schwarze Meer) mit dem Mittelmeer
der Dnjepr verbindet den Norden Europa´s (durch das Schwarze Meer) mit dem Mittelmeer
eine Generation die unglaubliches Leid erlebte
eine Generation die unglaubliches Leid erlebte

 

...in der  Kesselschlacht

Smolensk, vom 10.7. bis 10.9.1941, standen zwei sowjetische Armeen der Heeresgruppe Mitte gegenüber....

 

...der Einsatz auf der sowjetischen Seite:

1.253.000 Soldaten

20.640  Geschütze

1.436 Panzer, 1.000 Flugzeuge.

Auf deutscher Seite kamen 850.000 Soldaten, 8.800 Geschütze, 500 Panzer, 700 Flugzeuge zum Einsatz.

...die Verluste auf sowjetischer Seite: 760.000 Soldaten - (460.000 Tote / Vermisste und 274.000 Verwundete)...zu den deutschen Verlusten gibt es keine Angaben.

Erst aufgrund dieser Zahlen, wird das Ausmaß dieser Tragödie vorstellbar....

 

Kloster st. Michael in Jarzewo
Kloster st. Michael in Jarzewo
die Dorfzufahrt von Jarzewo
die Dorfzufahrt von Jarzewo

 

...etwas bedrückt radelte ich auf die Rollbahn zurück...

 

...am Morgen hatte es

geregnet, das dämpfte die Stimmung zusätzlich.

Riesige Pfützen durch- zogen lieblos die Strassen...

eine bunte Datscha am Strassenrand
eine bunte Datscha am Strassenrand
die Teerstrasse war zu Ende, nur wenige Häuser waren zu sehen
die Teerstrasse war zu Ende, nur wenige Häuser waren zu sehen

 

...am Ende der Strasse stand das Haus von Boris...

 

...ein altes, russisches Holzhaus, mit nur einem Wohnraum, indem drei Generationen, auf engs- tem Raum zusammen- lebten...

 

 

Boris ein russischer Kleinbauer mit seiner Tochter Melda
Boris ein russischer Kleinbauer mit seiner Tochter Melda
einsam geradeaus, fast ohne Verkehr
einsam geradeaus, fast ohne Verkehr

 

...nach einer Stunde radeln, sah ich erneut eine Gruppe Menschen durch die grünen

Wiesen stapfen...

 

...sie waren mit Militär-Fahrzeugen gekommen und hatten auch eine Musik-Kapelle....

die nahen Dorfbewohner schauen aus der Entfernung zu
die nahen Dorfbewohner schauen aus der Entfernung zu
Friedens-Aktivisten stellten sich zu einer Gedenkfeier auf
Friedens-Aktivisten stellten sich zu einer Gedenkfeier auf

 

...die Gedenk-Stehle 

war etwas grösser als

die hinter Orscha....

 

...mit mir, einem Besucher

aus Deutschland, hatte

keiner der Teilnehmer

gerechnet...

 

ein militärische Abordnung zog auf
ein militärische Abordnung zog auf
die Gedenk-Kränze wurden in würdiger Form niedergelegt
die Gedenk-Kränze wurden in würdiger Form niedergelegt

 

...ernst und emotional war die Kranz-Nieder- legung am Gedenk-Stein...

 

...man gedachte posthum der vor mehr als 50 Jah- ren im Kampf gefallenen Väter und sonstigen

Verwandten..

 

auch das Jungvolk ist an diese Ehrungen gewöhnt
auch das Jungvolk ist an diese Ehrungen gewöhnt
aus Überzeugung und Patriotismus ist man dabei
aus Überzeugung und Patriotismus ist man dabei

 

...die Pioniere empfan- den die Gedenkfeier wie eine Geschichts-

Stunde...

 

...da grosse Schlachten

überall auf der Welt, auf

junge Menschen eine ganz besondere Wirkung ausüben....

 

 

der Chef des Ehrenzuges antwortet stolz auf meine Fragen
der Chef des Ehrenzuges antwortet stolz auf meine Fragen

 

...der Kommandant des Ehrenzuges erklärte mir den Ablauf der Gedenk-feier....

 

...ungeplant und spontan, durfte ich einen kurzen Blick in die russische Seele werfen.

Viele Dinge in Russland

betrachtete ich plötzlich

aus einer anderen Sicht. Der Krieg und seine furchtbaren Folgen, waren auf dem Land noch sehr real, prägten die Menschen und bestimmten ihr Handeln....

 

immer wieder kreuzte ich den Dnepr
immer wieder kreuzte ich den Dnepr
die Schlacht um Moskau fand in den Wäldern um Wjasma statt
die Schlacht um Moskau fand in den Wäldern um Wjasma statt

 

...Wjasma, die letzte

Verteidigungslinie der

Sowjets vor Moskau...

 

...der deutsche Vormarsch wurde hier von frischen sowjetischen Truppen aus

dem fernen Osten und dem früh einsetzenden Winter gestoppt....

ein Datum das die Sowjet-Geschichte bestimmte
ein Datum das die Sowjet-Geschichte bestimmte
Trauung am Kriegs-Denkmal von Wjasma
Trauung am Kriegs-Denkmal von Wjasma

 

...Brautpaare wählten dieses Denkmal, als ein Symbol unverbrüchlicher Treue bis zum Tod...

 

...die Jahreszahl 1941 -

das wichtigste Datum -

des sowjetisch, vaterländi- schen Widerstandes...

Trauung durch den Standesbeamten von Wjasma
Trauung durch den Standesbeamten von Wjasma
Erinnerung an den napoleonischen Russland-Feldzug 1812
Erinnerung an den napoleonischen Russland-Feldzug 1812

 

...in Wjasma, gegenüber der Herberge, stand fast unbeachtete ein Denkmal der Napoleonischen Grande Armee...

 

...auch sie marschierte über Minsk und Smolensk in Richtung Moskau.

610.000 Soldaten, von Hunger, Kälte und der Erschöpfung gezeichnet. Auf dem Rückzug wurde die Grande Armee immer wieder aus dem Rückhalt angegriffen und geschlagen, nur  23.000 Soldaten erreichten das westliche Ufer der Weichsel. Von den 30.000 Mann des bayerischen VI Korps kamen nur 68 kampffähige Soldaten zurück....

Napoleon - Russland-Feldzug 1812
Napoleon - Russland-Feldzug 1812

 ...die goldenen Zwiebeltürme glänzten in der Abendsonne, als Napoleons Soldaten, das Zentrum von Moskau einnahmen. Alles sah nach einem grossen Sieg aus. Plötzlich brach an vielen Stellen ein Feuer aus. Die russischen Vertei- diger hatten ihre eigene Hauptstadt in Brand gesteckt, um sie für die Grande Armee unbrauchbar zu machen...

...den Massen an Soldaten fehlte es dadurch an Unterkünften und Verpflegung. Der sicher geglaubte Sieg wurde zur bitteren Niederlage. Auf dem mehr als 1000 km langen Rückzug durch die Weiten Russlands, kam es zu einem militärischen Desaster ohne Gleichen.....

vor Moskau wurde die Rollbahn asphaltiert und um eine Spur erweitert
vor Moskau wurde die Rollbahn asphaltiert und um eine Spur erweitert

 

....auf den letzten 200 km

vor Moskau rollte es

wunderbar...

 

...ein kräftiger Westwind schob mich munter vor sich her....

 

der Lastwagen-Verkehr vor Moskau wurde immer dichter
der Lastwagen-Verkehr vor Moskau wurde immer dichter
nach der Pannen-Pause waren es bis Moskau noch 65 km
nach der Pannen-Pause waren es bis Moskau noch 65 km

 

...bisher  von Pannen verschont, hatte ich hier gleich einen doppelten

Defekt...

 

...auffällig packte ich am Rande der Rollbahn

meine Radl-Werkstatt aus....

für die vorbeifahrenden Autos war ich ein seltener Anblick
für die vorbeifahrenden Autos war ich ein seltener Anblick
noch knapp 100 km bis Moskau
noch knapp 100 km bis Moskau

 

...die Schaschlik´s in den einfachen Imbiss-Contai- nern waren immer reich- lich und gut..

 

...der von Helena und

ihren zwei Söhnen ganz

besonders....

Moskau eine supermoderne Metropole

fertigstellt zum 50. Jubiläum des Ende des Zweiten Weltkrieges
fertigstellt zum 50. Jubiläum des Ende des Zweiten Weltkrieges

 

...auf den Hügeln vor Moskau zogen dunkle Regen-Wolken auf....

 

...unten, in der Ebene war bereits die Moskau zu sehen....

 

...an der Stadtgrenze der

1995 fertiggestellten

Sieges.Park. Ein Gesamt-Denkmal aller im WK II Gefallenen und Vermissten...

Unübersehbar die 142 m hohe Siegessäule, mit dem Friedens-Engel an der Spitze, durch den der Siegespark, das beliebteste Ausflugsziel der Moskauer,  zu einem Symbol des Friedens wurde...

...eine orthodoxe Kirche,

eine Moschee und eine

Synagoge stehen für ein

tolerantes Miteinander...

...im Zentralen Museum des grossen patriotischen Krie- ges ist die zeitgeschichtliche Entwicklung und deren Irrtümer aufgezeichnet

Eltern die mit ihren Kinder hierher kommen werden beeindruckend und verständlich auf die Folgen von Krieg, Zerstörung und Vertreibung hingewiesen. In den westlichen

Ländern hat man eine derartige Auseinandersetzung weitgehend ausgeblendet....

 

eine erschütternde Gruppen-Plastik
eine erschütternde Gruppen-Plastik
Ivanowitsch, ein hochdekorierter Armee-Veteran
Ivanowitsch, ein hochdekorierter Armee-Veteran

 

...Ivanowitsch war stolz auf seine bunten Orden,

aus vielen grossen

Schlachten...

 

...er fühlte sich nicht als Angreifer, sondern mehr als hartnäckiger Vertei- diger seines Vaterlandes...

Ivanowitschs Auszeichnungen und Orden sind Zeichen die man erkennen sollte
Ivanowitschs Auszeichnungen und Orden sind Zeichen die man erkennen sollte
das deutsche Jagd-Flugzeug Me 109
das deutsche Jagd-Flugzeug Me 109

 

...dem Sieges-Park

angeschlossen war ein

gut sortiertes Kriegs-

Museum...

 

...indem die bekanntesten

Waffen-Systeme der Kriegs-

Parteien besichtigt werden

konnten....

in der Ferne ist der Kreml zu sehen
in der Ferne ist der Kreml zu sehen
das Kremlmauer in Moskau erreicht
das Kremlmauer in Moskau erreicht

 

...endlich geschafft,

ich hatte Moskau wohl- behalten und aus eigener Kraft erreicht...

 

...spannend war auf dieser Rad-Tour jede einzelne Stunde...

Blick vom Restaurant meines Moskauer Hotels über Moskau
Blick vom Restaurant meines Moskauer Hotels über Moskau
die Erlöser-Kirche kurz vor der Vollendung
die Erlöser-Kirche kurz vor der Vollendung

 

...die Erlöser Kirche -

1932 - von Josef Stalin

aus ideologischen

Gründen zerstört....

 

...von Wladimir Putin wieder aufgebaut.

Nach Fertigstellung im Jahr 2000 wird es das weltgrösste und höchste Gotteshaus der ortho- doxen Kirche sein...

Michail, mein Stadt-Guide für 10 Dollar/Std.
Michail, mein Stadt-Guide für 10 Dollar/Std.

 

...Michail, zu Sowjet-Zei- ten ein Spion, erzählte freimütig von Afrika und Kuba...

 

...schwärmte begeistert auch von der vergangenen grossen Sowjet-Zeit....

 

die vollkommene Basilus-Kathedrale
die vollkommene Basilus-Kathedrale

...die bunten Zwiebeltürme der Basilius-Kathedrale gelten als die Vollendung der russischen Zwiebelturm-Architektur. Für den an westeuroäischen Stilelementen  geschulten Betrachter, ist das Alter der Basilius Kathedrale nur schwer einzuschätzen. Nichts erinnert an die gewohnten Formen der Romanik, Gotik oder Barock.

1552 wurde mit dem Bau begonnen, der berühmte Zar Ivan IV - auch der Schreckliche genannt - förderte diesen aussergewöhnlichen Kirchenbau als sein persönliches Vermächtnis. Der Legende nach, liess Zar Ivan IV nach der Bau- Vollendung, dem verantwortlichen Architekten die Augen ausstechen, damit dieser nicht noch einmal, eine derart gelungene Kirche errichten konnte....

 

Beleg-Photo vor der Basilius-Kathdrale
Beleg-Photo vor der Basilius-Kathdrale

 

...der Moskauer Kreml,

der älteste Teil der russischen Hauptstadt

ist auch heute noch der  Mittelpunkt....

 

...die aus dem Mittelalter stammende Burg an der

Moskwa, wurde Ende des 15. Jhd. von den Roma- nows, als Zitadelle

neu errichtet....

 

...dieses Photo vor der  wunderschönen Basilius-Kathedrale versandte ich als Postkarte!

Reiterstandbild von General-Feldmarschal Schukov
Reiterstandbild von General-Feldmarschal Schukov
entlang der Kreml-Mauer - mit Mauerturm
entlang der Kreml-Mauer - mit Mauerturm

 

...weithin sichtbar das

Reiter-Denkmal von

Marschal Schukow...

 

...dem erfolgreichen Verteidiger in der Schlacht um Moskau und Sieger in den entscheidenden WK II Schlachten von Stalingrad und Berlin....

das Lenin-Mausoleum - Kreml - am roten Platz
das Lenin-Mausoleum - Kreml - am roten Platz
am Grab des unkannten Soldaten
am Grab des unkannten Soldaten

 

...manche Bilder und Bild-Texte wirken vielleicht befremdlich... 

 

...zuviel Kriegs-Palaver,

aber auf den Ergebnissen des WK II basiert unsere Gegenwart und auch unsere Zukunft.

Deshalb sollte man etwas davon wissen...

ein Gewitterregen räumte den roten Platz
ein Gewitterregen räumte den roten Platz

...allein auf dem roten Platz...

unzählige Paraden und Demonstrationen hat dieser Platz schon gesehen. Martialische Bilder gingen von hier in die weite Welt hinaus.

...aufgrund eines heranziehenden Gewitters, leerte sich der Platz innerhalb weniger Minuten. Einen Augenblick lang war ich mit der Weltgeschichte allein.

Statt Panzer und Raketen, schob ich mein Rad seelenruhig zur Basilius-Kathedrale hinüber, zu einem der schönsten Bauwerke der Welt.

 

fast jede Familie legte hier ein paar Blumen ab
fast jede Familie legte hier ein paar Blumen ab

 

...auf der rechten Seite der Kreml-Mauer waren

die 13 Denkmal-Säulen der sowjetischen Hel- denstädte postiert...

 

...Im Pflaster eingelassen ein goldener Stern, zur Erinnerung an den unbe- kannten Soldaten, stell- vertretend für

8,6 Millionen gefallene Sowjet-Soldaten....

ein Denkmal das mich stark beeindruckte
ein Denkmal das mich stark beeindruckte
aber auch Arbeiter im Baumann waren  zu sehen
aber auch Arbeiter im Baumann waren zu sehen

 

...vor dem Mahnmählern

verneigten sich die

vorbeigehenden Menschen..

 

....der Respekt und die Erinnerung an die Ver-  gangenheit war allgegen- wärtig...

politische Demonstration vor der Duma
politische Demonstration vor der Duma
Gum - der schönste Einkaufs-Palast Russlands
Gum - der schönste Einkaufs-Palast Russlands

 

...einen Steinwurf vom

Kreml entfernt, GUM das

grösste Kaufhaus

Russland´s.....

 

...die Läden waren voll

mit westlichen Waren,

nur beim beim Geldwech-  seln waren die alten, mißtrauischen Strukturen der Sowjet-Zeit zu spüren.

fast so locker wie in Mailand oder sonst wo im Westen
fast so locker wie in Mailand oder sonst wo im Westen
die junge Elite verhielt sich schon sehr trendy
die junge Elite verhielt sich schon sehr trendy

 

...vor dem Kaufhaus GUM traf sich die junge Elite in dunklen, schlecht sitzenden Business-Anzügen zum small-talk..

 

...aus ihrer Sicht hatte

gerade eine neue Zeit,

mit unbegrenzten Möglichkeiten begonnen...

der Preis für St. Petersburg war Alaska

Einfahrt in St. Petersburg - am ersten grossen Platz, ein Lenin-Denkmal
Einfahrt in St. Petersburg - am ersten grossen Platz, ein Lenin-Denkmal
endlos die Stadt-Einfahrt von St. Petersburg
endlos die Stadt-Einfahrt von St. Petersburg

 

...in der Zeit der Sowjet- Union hiess diese Stadt Leningrad - seit 1991 wieder St. Petersburg...

 

...St. Petersburg, die

nördlichste Millionen-Stadt

der Welt, ist auch für seine weissen Nächte in der Mittsommerzeit  bekannt.

...die Innenstadt mit 2.300 Palästen, Prunkbauten und Schlössern ist Weltkulturerbe der UNESCO, wird diesbezüglich nur von Venedig übertroffen.....

 

zum erstenmal überquerte ich die Newa
zum erstenmal überquerte ich die Newa
gute und ernste Musik an vielen Stellen
gute und ernste Musik an vielen Stellen

 

...Strassenmusik

bringt immer etwas

ein, besonders wenn

sie gut und extra klingt....

 

...die Kunst in Russland,

in der klassischen Musik und in der modernen Malerei hat einen hohen Stellen-wert....

 

 

Strassen-Musik gehört hier zum Leben
Strassen-Musik gehört hier zum Leben
fast wie in Venedig
fast wie in Venedig

 

...ein Musik-Ständchen, mit

Blick auf den Gribojedow-

Kanal....

 

...viele versuchten sich mit

etwas Individuellen über

den Tag zu retten. Die Musiker hatten es noch am besten....

ähnlich wie Basilius Kathedrale in Moskau, aber im Detail ganz anders
ähnlich wie Basilius Kathedrale in Moskau, aber im Detail ganz anders
inmitten mächtiger Säulen
inmitten mächtiger Säulen

 

...ein Kulisse in der man

sich gross und wichtig fühlt, wo man sich gerne mit seinen Freunden

trifft..

 

...es ist auch toll von westlichen Touristen wahr- genommen und photo-

graphiert zu werden...

tolles Licht in den Arkaden der Saint Pietro Kirche
tolles Licht in den Arkaden der Saint Pietro Kirche
Es regnet hier im Zweistunden-Takt
Es regnet hier im Zweistunden-Takt
die Arkaen vor der Saint-Peter-Kirche
die Arkaen vor der Saint-Peter-Kirche
Rasputin ein Seher und Heiler
Rasputin ein Seher und Heiler

 

...was kann ein deutscher Radler schon über den berühmt-berüchtigten Rasputin schreiben,

der in Russland immer noch sehr populär ist....

 

Grigori Jefimowitsch Rasputin geb. 1869 - ermordert 1916

wurde als Bauer im fernen Sibirien geboren. Als Angehöriger der flagellantischen Khlisti-Sekte wanderte er durch die

Weiten Russlands bis nach St. Petersburg. Dort stieg er  trotz seines niedrigen Standes, zum Berater der Zaren-familie auf, da er die chronischen Schmerzen des Zaren-Sohn´s Alexis, der an einer unheilbaren Bluter-Krankheit litt, zu lindern verstand. Nur Wenige konnten sich dem "Magnethismus seiner animali- schen Anziehungskraft" entziehen. Rasputin warnte Zar Nikolaus II, gegen seinen Cousin, dem deutschen Kaiser Wilhelm II,in den Krieg (WK I) zu ziehen.

Als sich die russische Niederlage, nach der verlorenen Schlacht bei Tannenberg abzeichnete, drängte Rasputin den Zaren erneut zu einem schnellen Waffenstillstand

mit dem Deutschen Reich. Das war aber nicht im Sinne derer, die an der Weiterführung des Krieges interessiert waren, von diesen Kreisen wurde Zar Nikolaus II ultimativ zur Aufrechterhaltung der zweiten Front vergattert.

 

In seinem Testament prophezeite Rasputin deshalb, dass nach seinem gewalt- samen Tod, die 500-jährige Romanow-Dynastie  zusammenbrechen werde.

 

...am 20. Dezember 1916 lockten die gedungenen Verschwörer Jussupow und Purisch-kewitsch, Rasputin in eine Falle.

Mehrmals schossen sie auf ihn, verletzten ihn aber nur schwer. Weitere Schüsse gab der Großfürst Dmitrij ab, die aber auch nicht tödlich waren. Umstände durch die Rasputin beim gemeinen Volk, zu einem unzerstörbaren Heiligen erhoben wurde

Den noch lebenden Rasputin warfen die Verschwörer damals in die eisigen Fluten der Newa, in der Rasputin unwürdig und jämmerlich ertrank...

 

Anmerkung:

...im folgenden Jahr, am Abend des 25. Okt. 1917 feuerte die Bug-Kanone des Panzer-Kreuzers Aurora einen Schuss ab, als vereinbartes Signal, für die Erstürmung des kaiserlichen Winter-Palastes.

Das war der Beginn der Oktober-Revolution und das Ende der bis dahin

bestehenden Doppel-Herrschaft aus sozial-liberalen Kräften und den Sowjets....

...am 17. Juli 1918 erschoss man, um alle direkten und indirekten Ansprüche auszulöschen, Zar Nikolaus II - und seine Familie, im streng bewachten Exil in Jekaterinburg.

 

...die Vorhersagen Rasputins, hatten sich dadurch auf grausame Weise erfüllt.....

 

die prachtvolle Fassade der Eremitage
die prachtvolle Fassade der Eremitage
Kunstwerke aus der ganzen Welt sind zu sehen
Kunstwerke aus der ganzen Welt sind zu sehen

 

...St. Petersburg wurde 1703 von 

Zar Peter dem Grossen im sumpfigen Mündungsgebiet der Newa gegründet, um den Anspruch Russlands auf  den Zugang zur Ostssee durchzusetzen, die damals durch die Hansestädte ein euro- päisches Handels-Zentrum war....

 

...über 200 Jahre lang trug sie den

heutigen Namen. 1924 wurde Sie zu Ehren von Lenin, dem Gründer der Sowjet-Union in Leningrad umgenannt. Im 18. und 19. Jhd. war St. Petersburg, die Hauptstadt des russischen Kaiserreiches und europaweit ein führendes Kultur-Zentrum, in dem die höheren Gesellschaftsschich- ten vornehmlich französisch sprachen.

 

...wegen der Vorherrschaft im Schwarzen Meer kam es 1853-1856 zum Krim-Krieg zwischen England, Frankreich der Türkei und Russland, der insgesamt 800.000 Menschenleben forderte. Ein epochales Panoramabild - 115m lang und 17 m hoch -

von Franz Roubaud und seinen Mitarbeitern zwischen 1901-1904 gemalt, zeigt real das damalige Schlachtgeschehen. 1911 konnten wir es auf unserer Womo-Tour um´ Schwarze Meer besichtigen. Wir waren beeindruckt.

 

...die prunkvolle Ausstattung von St. Petersburg, sowie der langjährige Krim-Krieg engten den finanziellen Spielraum des Zarenreiches immer mehr ein. Wichtige Strukturmaßnahmen in den Städten und auf dem Land unterblieben, die Stimmung im Volk begann zu kriseln. Diese Situaition erkannten die Amerikaner und machten dem

russischen Zaren Niikolaus I ein scheinbar verlockendes Angebot.

 

Das Jahrhundert-Geschäft der USA

der wertvollste Scheck der amerikanischen Geschichte
der wertvollste Scheck der amerikanischen Geschichte

...mit diesem Scheck über 7,2 Mio

Dollar, erwarben die Amerikaner

von den Russen "Alaska"...

ein Traum-Geschäft für die USA,

die das Hundertfache des Kauf- preises wieder hereinholte.....

...im 19. Jhd. befand sich das damals russische Alaska im Zentrum des internationalen Handels. In seiner Hauptstadt Nowoarchangelsk, heute Sitka, handelten die Chinesen mit Stoffen, Tee und sogar mit Eis, an dem der Süden der USA, bis zur Erfindung des Kühlschrankes grossen Bedarf hatte. In Alaska wurden Schiffe und Fabriken gebaut und auch Kohle gefördert. Auch die vielen Goldlagerstätten waren bekannt, warum also trennte sich

Russland von einem derartigen Filetstück?

 

...oberster Regent des russischen Alaska war der umsichtige und talentierte Kaufmann Alexander Baranow. Er liess Schulen und Strassen bauen. Als Baranow sich im hohen Alter (84) von den Geschäften zurückzog, trat Kapitänleutnant Gagemeister und seine Mitarbeiter dessen Nachfolge an. Die neuen, gierigen  Herren liessen sich astronomisch hohe Gehälter auszahlen, damit dieses nicht auffiel, halbierten sie die Ankauf-Preise der einheimischen Pelz-Jäger.

Die Folgen waren katastrophal, in den folgenden zwanzig Jahren schlachteten die

Inuits und Alueten fast sämtliche Meerottern ab, beraubten damit Alaska seiner

wichtigsten Einnahme-Quelle. Es kam zu Aufständen, die bis dahin aufgebauten Strukturen drohten zu kollabieren.....

 

Just zu dieser Zeit begann der Krim-Krieg....

Russlang befürchtete wegen der Krim-Blockade, auch eine Blockade gegen Alaska.

Kurz entschlossen entsandte Russland Baron Eduard von Stoeckl nach Washington,

der im Namen des Zaren, die Verhandlungen mit dem Aussenminister der USA

William H. Seward, führte.

 

Am 30. März 1867 wurde in Washington der Vertrag über den Verkauf von 1,5 Mio

Hektar russischen Bodens für 7,2 Millionen US-Dollar an Amerika unterzeichnet.

 

...1896 setzte in Alaska der Klondike-Goldrausch ein, der den Vereinigten Staaten von

Amerika viele Millionen US-Dollars an Einnahmen bescherte.

 

die stark strömende Newa ist im Stadtbegiet bis zu 600 m breit
die stark strömende Newa ist im Stadtbegiet bis zu 600 m breit

Russland an einer Zeitenwende

zur Erinnerung an die Matrosen der Aurora
zur Erinnerung an die Matrosen der Aurora

 

...der Panzerkreuzer Aurora

machte Weltgeschichte,

weil seine Bug-Kanone,

am 25. Oktober 1917, das Signal

für die Oktober-Revolution gab....

 

...tausende von Rotgardisten stürmten 

daraufhin den Winterpalast. Nach einem erbitterten Kampf eroberten sie den Winter-Palast, sicherten dadurch den ersten Sieg der bolschewitischen Revolution. Keine kommunistische Legende hat sich hartnäckiger gehalten, als diese vom

"Sturm auf das kaiserliche Winterpalais"....

 

...weiter möchte ich in umfängliche Geschichte dieser Zeit nicht einsteigen,

da sie wirklich sehr vielschichtig ist.

Erinnern möchte ich an dieser Stelle nur an das Film-Epos von Boris Pasternak:

"Dr. Schiwago" indem ausführlich die Zeit der Revolution und unerbittliche Kampf zwischen den Roten und den Weissen abgehandelt wird....

 

Julie Christie und Oma Sharif
Julie Christie und Oma Sharif

 

 ...das Revolutions-Epos (Film)

"Dr. Schiwago" von Boris Pasternak

schilderte in bewegender Form

die Widersprüche und die

Grausamkeiten der Oktober-Revolution....

 

...als Zuschauer war man eingebunden in den

unsäglichen Schmerz einer Unfreiheit,

die sich durch die Revolutions-Wirren

ergaben....

 

 

 

die Schüsse vom Kreuzer Aurora eröffneten die Revoltion
die Schüsse vom Kreuzer Aurora eröffneten die Revoltion
wieder ein historischer Moment
wieder ein historischer Moment

 

...die grosse Weltgeschichte

so im Blick zu haben,

ist schon etwas ganz Besonderes....

 

...wie ein Mosaik fügen

sich mit der Zeit die Dinge

die man gesehen und erlebt hat zusammen....

doe Strasse zur finnischen Grenze
doe Strasse zur finnischen Grenze

 

...zum Ausklang meiner

Russland-Tour radelte ich

noch zur finnischen Grenze hinaus...

 

...das Grenzgebiet war dünn besiedelt aber überall traf

ich freundliche Menschen....

 

 

 

 

ein Leben mit klaren Grenzen
ein Leben mit klaren Grenzen
eine Strasse die nur im Trockenen zu radeln war
eine Strasse die nur im Trockenen zu radeln war
jeder hatte sein Reich und sein Haus
jeder hatte sein Reich und sein Haus

 

...auf meinen Reisen

sind für mich die Kinder ein Spiegelbild der Verhältnisse...

 

...was in unseren

Augen arm erscheint,

geniessen sie mit

grossem Selbstbewußt-sein....

die Kinder hatten eine gute Gemeinschaft
die Kinder hatten eine gute Gemeinschaft
an dieser Strassen-Furt war Schluß, ich mußte umkehren
an dieser Strassen-Furt war Schluß, ich mußte umkehren

 

...gestoppt von einer

tiefen Wasser-Fuhrt...

 

...von hier radelte ich wieder nach nach St. Petersburg zurück...

die Menschen waren hier zu Fuss unterwegs
die Menschen waren hier zu Fuss unterwegs
farblich ein schönes Photomotiv
farblich ein schönes Photomotiv

 

...am äussersten Stadtrand

sah ich dann diese bunten

Busse...

 

...wieder einmal hatte mich ein kurzer Regenschauer zum Stehen gebracht...

 

 

am späten Nachmittag erreichte ich die Promenade an der Newa
am späten Nachmittag erreichte ich die Promenade an der Newa
Marine-Soldaten mit ihren Bräuten
Marine-Soldaten mit ihren Bräuten

 

...stolz präsentierten sich

die jungen Matrosen mit

ihren Bräuten....

 

...wegen der Coca-Cola und Marlboro-Werbung überall

fühlte sich die jungen

Menschen schon fast wie

im Westen....

 

 

entspanntes Treiben an einem Nebenarm der Newa
entspanntes Treiben an einem Nebenarm der Newa
ein neues, moderneres Lebensgefühl suggerierte die Werbung
ein neues, moderneres Lebensgefühl suggerierte die Werbung
der Blumenstand fürs Wochenende
der Blumenstand fürs Wochenende

 

...die Blumenverkäuferin

bereitete sich auf das

Wochenende vor...

 

...Blumen sind in Russland ein besonderes Zeichen

der Freundschaft und Liebe...

nach dieser Reise war Russland für mich kein fremdes Land mehr....

Plausch mit einem dekorierten Veteranen
Plausch mit einem dekorierten Veteranen

 

...in der Zeit von 1991 bis 1996,

nach Auflösung der Sowjetunion brach die industrielle Produktion in Russland, um mehr als 40 % ein.

 

Boris Jelzin, der erste demokratisch gewählte Präsident Russlands machte sich durch seine Trink-Eskapaten zur leichten Beute nationaler Oligarchen und internationer Konzerne.

 

Ein von den USA arrangierter  IWF-Kredit sorgte 1997 für eine kurzeitige Konsum-Belebung, die den US-Konzernen  (Coca-Cola, Marlboro u.a.) riesige Profite bescherte, in Russland aber kaum Positives bewirkte.

 

Russische Energie-Aktien stiegen in der Jelzin-Ära auf immer neue Höchststände,

viele der ehemals staatlichen Rohstoff-Zentren, wurden wegen des riesigen Staats-Defizits privatisiert bzw. an Meist-Bietende verschleudert.

 

1998 - ein Jahr nach meiner Rad-Tour - geriet Russland erneut in eine tiefe Rezession. Den Staats-Kollaps vor Augen ernannte Jelzin den bis dahin unbekannten Wladimir Putin zu seinem Nachfolger, einen ehemaligen Geheimdienst-Offizier, zuletzt Bürgermeister in St. Petersburg.

 

Auf dieser Reise begann ich zu verstehen, dass Russland ein integraler Teil Europas ist, geopolitisch, kulturell und wirtschaftlich, was aber in den heimischen Medien, gesteuert durch die USA, so nicht dargestellt wird.

 

Mein nächstes Reise-Ziel ist der ferne Osten von Russland.

Der smaragdgrüne Baikal-See, wo die weiten Steppen der Mongolei ganz nah sind.....

 

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